EXZ Exzellenzzentrum Garching

Wissenschaftliches Kommunikationszentrum der TU München, Campus Garching

Info

Bauzeit: 2008-2010
Zusammenarbeit mit Prof. Hermann Kaufmann
Ort: Hochschul- und Forschungsgelände Garching
Leistungsphasen 1-8
Bauherr: Technische Universität München, vertreten durch das Staatliche Bauamt München 2

Mitarbeit: E. Sommer (Projektleitung), E. Schaugg

Planungsbeteilgte:
Künstlerisches Farbkonzept: Erich Wiesner, Berlin
Tragwerksplanung: IB Barthel und Maus, München
Versorgungstechnik: IB Hübner, München
Elektro: IB PEG, München

Fotos: Henning Koepke

Konzeption

Das Exzellenzzentrum steht auf dem Vorplatz der Fakultät für Maschinenwesen, südlich der Lichtenbergstraße an zentraler Stelle nahe der U-Bahnstation. In unmittelbarer Nähe, nördlich des Campusparks, wird sich das künftige „TUM Institute for Advanced Study“ befinden, wodurch Synergieeffekte und interaktive Wirkungen der beiden Schwerpunkte Forschung (TUM-IAS) und Lehre (TUM Graduate School) erreicht werden. Der städtebauliche Entwurf nimmt die Ausrichtung der angrenzenden Gebäude und Straßen auf und erhält durch die Freistellung auf dem Platz einen markanten Ausdruck. Die Geschosszuordnung sieht im Erdgeschoss die öffentlichen Räume, Veranstaltungssaal, Bibliothek und Anlaufstelle für Doktoranden vor. In den drei Obergeschossen befinden sich Arbeitsplätze und Versammlungsräume des „CCC“, der „TUM Graduate School“ und der IGSSE- und GSISH-Koordinatoren. Die Raumgrößen können den Nutzerwünschen entsprechend variiert werden. Die Anordnung der Arbeitsplätze folgt dem Fassadenraster. An die Büros sind Balkone angeschlossen, die als Sonnenschutz und Austrittsmöglichkeit dienen. Die Erschließung erfolgt über einen Erschießungsflur oder die offenen Kommunikationsflächen.
Es besteht die Möglichkeit, bei Bedarf das Gebäude Richtung Norden zu erweitern.

Baukonstruktion

Das Gebäude ist als Stahlbetonskelettbau mit aussteifendem Kern und einer hoch gedämmten Holzrahmenfassade konzipiert. Das Achsraster des gesamten Gebäudes beträgt 3,40 m. Die vertikale Erschließung (Treppenhaus und Aufzugschacht) im nordwestlichen Teil des Gebäudes bildet zusammen mit den Sanitärbereichen und Installationsschächten den aussteifenden Kern des Gebäudes. Zusätzlich wirkt eine sich über alle Geschosse erstreckende Wandscheibe aussteifend. Unterkellert ist einzig der Kernbereich. Die Fassade der Büroräume in den Obergeschossen ist umlaufend mit Dreifachverglasung versehen. Den Brüstungsbereich bildet eine hoch gedämmte Holzrahmenkonstruktion. Die Fassade des Stahlbetonkerns ist ebenfalls gut gedämmt und mit einer Holzlattenschalung versehen. Das Erdgeschoss wird größtenteils durch eine geschosshohe Dreifachverglasung in Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Lüftungselementen begrenzt. Durch den umlaufenden Sonnenschutz und die Möglichkeit zur manuellen Lüftung im gesamten Gebäude entsteht ein positives Arbeits- und Raumklima.

Energiekonzept

Gerade die laufende CO2-Diskussion zeigt, dass es wichtig ist, energieoptimierte Gebäude zu entwickeln, die über den derzeitigen EnEV- Standard gehen, denn der Stand der Technik hat diesen bereits überholt. Die Auslegung der Dämmwerte der Gebäudehülle führt gemeinsam mit dem Anschluss des Gebäudes an eine Fernheizung zu einem Gesamtprimärenergiebedarf von 134 kWh/qm a und übertrifft die EnEV-Vorgaben von 240 kWh/qm a. Das Exzellenzzentrum orientiert sich am Standard energieoptimierter Bürogebäude.

*Vielfalt Energie Präsenz *

Die Klarheit der architektonischen Struktur mit ihren präzisen Fassadenelementen machte es möglich, diese durch reine Färbungen in ihrer Eigenständigkeit zu stärken. Durch die Interaktion der einzelnen Farbfelder entstehen unterschiedliche räumliche Konfigurationen, die dem Haus eine vielschichtige Identität verleihen. Das Zusammenspiel der Bewegungen der Menschen auf dem Campus mit der Vibration der Fassade ermöglicht farbenfrohe Erfahrungen im ‘Zeitalter der Zeichen’. (Erich Wiesner)