Zusammenarbeit mit W. Aichner, München
Die vorhandene räumliche Situation mit Ihren einfachen Bezügen und klaren Raumgrenzen bewog uns zu einer künstlerischen Gestaltung in Form eines freistehenden, transluzenten Gemäldes, das sich in den Formatrhythmus von Gebäudefassade und Tore eingliedert. Die Mauer als starkes, trennendes Element soll spürbar bleiben, weshalb eine direkte Gestaltung unangemessen schien. Durch die Ablösung von der Mauer wird das Kunstwerk vom sich in mehreren Etappen nähernden Besucher in wechselden Perspektiven erlebt. Die zweite Bewegung ist die der Sonne,die die Projektion des Gemäldes im Tageslauf auf dem Boden wandern läßt. Ein Scheinwerfer macht nachts das Gemälde selbst zur Projektionsfläche für die Silhouetten Vorübergehender und ergänzt den Sonnenlauf zum vollen Kreis. Die Ausrichtung des Gebäudes erlaubte eine Durchleuchtung des Gemäldes von hinten. So konnte eine glühende, aktive Farbfläche den ortsspezifischen Kontext aufgreifen, und den Raum „Autobahn“ in seinem schnellen, energetischen und lauten Wesen zeigen. Zwischen dem Bild und der Wand, die einen farblich dissonanten Anstrich erhielt, verdichtet sich der Außenraum und baut zum Bild hin eine Spannung auf. Der Zwischenraum zur Mauer als gestalteter Kunstraum ist als letzte Etappe der Annäherung nur noch mit Blicken zugänglich. Die gereihten, ins Erdreich eingegrabenen Scheiben verdichten sich vom Weg aus perspektivisch zu einer ruhigen Fläche und verbinden Weg und Mauer zu einer Einheit. Von der Zufahrt gesehen bleibt der näturliche Geländeverlauf sichtbar.