Zusammenarbeit mit U. Frick, München
Die Struktur von stadtnahen Gebieten im ländlichen Raum war traditionell gekennzeichnet durch ein Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten. Angesichts zunehmender Tendenzen zu Bildschirmarbeit und der Verlagerung von realen auf Datenströme erhält diese zwischenzeitlich verlorenen Durchmischung der Nutzungsstrukturen eine neue Aktualität, entsprechende Siedlungsformen müssen gestärkt und neu definiert werden.
Eine Bebauung muss sich wechselnden Nutzungsanforderungen anpassen, nur eine Vernetzung von verträglichem Gewerbe und Wohnen sichert langfristig die Qualität und Vitalität stadtnaher Gebiete. Übergreifende Straßen- und Platzräume an verkehrsberuhigten Wohn- und Geschäftsstrassen strukturieren den Weg durch das Viertel. Die Bebauung südöstlich der Rennstrasse bietet als Zentrumserweiterung Gewerbeflächen und Seniorenwohnungen an ruhigen Innenhöfen, im Sanierungsgebiet werden zentrumsnahe Wohnungen erhalten und neu geschaffen. Ein interner Anger mit einer zurückhaltenden Durchwegung schafft eine grüne Mitte mit halböffentlichem Charakter für die Bewohner.
Das vorhandene Nebeneinander von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden wird gestärkt, die Wagenremise (überdeckter Stellplatz mit Lagerfläche im OG) als vorgefundenes Motiv wird aufgegriffen. Durch diese Aufwertung der Nebengebäude werden ein abwechslungsreiches Strassenbild beibehalten und zusätzlich variabel nutzbare Flächen geschaffen. Die verdichtete Bebauung an der westlichen Rennstrasse bildet den Übergang zur EFH-Struktur des Wohngebietes. Als Generationenhaus können die Gebäude wachsen und verschieden genutzt werden.
Die Grünfläche an der Staatsstrasse übernimmt eine dienende Funktion für das Stadtzentrum und bietet die erforderlichen Stellplätze in einem Parkdeck, das als Puffer zwischen Staatsstrasse und Wohnbebauung wirkt, und mit Stellplätzen unter Bäumen. Der Weg entlang des Asenbachs, der durch eine Mauer gelenkt durch den Grünzug fließt, übernimmt eine Sammelfunktion für den Fußgängerverkehr.