Handelshafen Leer

Städtebaulicher Wettbewerb – engere Wahl

In Zusammenarbeit mit Astrid Weisel und hahnemauz
Illustration: Wolfram Gothe
Landschaftsarchitekten: Straub-Thurmayr, Freising

Entwurfskonzept Handelshafen Leer

Die Konversion des Planungsgebietes in ein charaktervolles Bindeglied zwischen Altstadt, Wasser und der Nesse-Halbinsel ist Ziel des Entwurfes. Die stadtgestalterischen Überlegungen orientieren sich am Maßstab der öffentlichen Räume. Dabei wird der Blick der Stadtbesucher auf das lokal Bedeutsame gelenkt: die Altstadt, die Promenade am Wasser und die Nesse-Halbinsel mit Inselgarten und Ostfrieslandhalle.

Die Wasserkanten der Leda und die Nesse-Halbinsel sind wenig präsent im Netz der öffentlichen Bezüge der Stadt Leer. Besonders für auswärtige Besucher sind die Räume um das Wasser und an der Ostfrieslandhalle auf der Insel eine Art versteckte Rückseite der Stadt. Ziel ist, die Uferlinien und die Insel mit einem attraktiven Angebot zu erschließen und die Leda zum Topos der „blauen“ Stadtmitte zu entwickeln. Der Entwurf sucht die Verbindung zwischen Altstadt, Wasser und der Insel.

Bewegungslinien als Landschaftskonzept

Auf Rundwegen und Querwegen, auf geschwungenen und geraden Wegen an Land und über das Wasser, folgen die Stadtwanderer den öffentlichen Räumen. Die prägnante Anordnung von Gebäuden und öffentlichen Räumen an topografisch und stadträumlich markanten Stellen hilft bei der Navigation durch die Stadtlandschaft. Es entwickeln sich verschiedene thematische Spaziergänge, bei denen in loser, assoziativer Folge Szenen und Stationen auftauchen, die eindrücklich von Leer und dem Wohn- und Freizeitangebot der Stadt am Wasser erzählen. Als mögliche Erweiterung des inneren LEER-Pfad-Ringes kann dieser Stationen-Weg genutzt werden, an dem die neu verbundenen Orte dem Spaziergänger ihre Geschichten erzählen. Der Inselgarten als ökologisches System innerhalb der Stadt wird dabei nur eines der Beispiele sein. Großzügig und differenziert gestaltete Freiflächen sorgen für hohe binnenräumliche Freiraumqualitäten. Herzstücke sind dabei die stadtteilverbindende Wasserpromenade und das „Gewebe“ aus Wasserbrücke und Inselgarten, das wie ein leichtes Band über dem Hafen liegt.

Architekturzeichnung: Wolfram Gothe