Rathaus Kevelaer
Realisierungswettbewerb
Mitarbeit: Miku Hayashi, Astrid Weisel
Landschaftsarchitekten: Grabner+Huber, Freising
Visualisierung: A. Böhme
Kunst: W. Aichner
Als weltliches Zentrum Kevelaers nimmt das Rathaus selbstbewusst seinen Platz im Stadtbild ein und tritt durch seine Größe und Erscheinung in den Dialog mit dem religiösen Zentrum am Kapellenplatz mit Kathedrale und Gnadenkapelle.
Die nordöstliche Kante des Peter-Plümpe-Platzes wird nachverdichtet und damit ein vierseitig umschlossener Platz erzeugt, auf dem das Rathaus seiner Bedeutung gemäß als Solitär freigestellt ist. Die bisher durch die Organisation des Erdgeschosses und Anliefersituation stark als Rückseite empfundene Ostseite des Gebäudes wird durch einen einheitlichen Platzbelag aufgewertet, das Servicezentrum erhält einen zweiten Eingang von Osten. Dadurch rückt das Rathaus von seiner bisherigen Randlage am Platz deutlicher auf den Platz.
Angesichts des erforderlichen Rückbaus bis auf die Tragstruktur auf Grund bauphysikalischer Erfordernisse werden Altbau und Erweiterung komplett mit einer neuen Fassade überformt, es entsteht ein homogenes neues Gebäude. Als „Unterrock“ erhält es eine neue Pfosten-Riegel-Fassade mit Schiebefenstern und als „Mantel“ einen metallischen Sonnen- und Sichtschutz aus warm gewalztem, matt schimmernden, bronzefarben, gefärbten Edelstahl. Der in den Sonnenschutz als gerastertes Motiv eingeschnittene Faltenwurf nimmt sowohl das Bild von der Fassade als Kleid des Gebäudes als auch die Assoziation zum Marienmantel des Wallfahrtsorts Kevelaer auf.
Die matt schimmernde, durchbrochene Metallhaut erinnert an Bronzeportale von Wallfahrtskirchen und steht in der Tradition des Kunsthandwerkes, das für Kevelaer von großer Bedeutung ist.
Nachts werden die Sonnenschutzelemente geschlossen und die metallische Haut beginnt, von hinten beleuchtet, sanft zu glühen und den Platz zu illuminieren.
Klimapuffer im Erdgeschoss Holzschiebeläden, die tagsüber vor holzverkleideten Fassadenrücksprüngen parken, im Obergeschoss Senkrechtmarkisen.
